Pro-forma-Zahlen (einschließlich RTL Nederland)

• Die RTL Group erfüllt nach einem starken zweiten Halbjahr 2023 ihre Prognose für das Gesamtjahr 2023: auf Pro-forma-Basis erzielte die RTL Group im Geschäftsjahr 2023 einen Gesamtumsatz von 6,9 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (Adjusted EBITA) von 927 Millionen Euro. Die Streaming-Anlaufverluste betrugen 179 Millionen Euro
  
  
• Die RTL Group erzielte im zweiten Halbjahr 2023 ein Adjusted EBITA von 677 Millionen Euro, ein Anstieg von 16,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (H2/2022: 582 Millionen Euro) und das zweitbeste Halbjahr seit Bestehen der Gruppe – trotz herausfordernder Werbemärkte und signifikanten Streaming-Anlaufverlusten
  
  

Berichtszahlen (fortgeführte Geschäftsbereiche, ohne RTL Nederland)

• Der Gesamtumsatz der RTL Group sank um 5,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro aufgrund von geringeren Werbe- und Fremantle-Umsätzen; organisch ist der Gesamtumsatz um 4,1 Prozent gesunken
  
  

• Adjusted EBITA für das Gesamtjahr in Höhe von 782 Millionen Euro; Umsatzrendite (Adjusted-EBITA-Marge) von 12,5 Prozent
  
  

• Vorgeschlagene Dividende von 2,75 Euro pro Aktie, entsprechend der Dividendenpolitik der RTL Group
  
  

• Die RTL-Senderfamilie in Deutschland hat den Vorsprung zum Hauptwettbewerber ProSiebenSat1 auf 5,8 Prozentpunkte ausgebaut – höchster Vorsprung in den vergangenen zehn Jahren
  
  

• Anzahl der zahlenden Abonnenten der Streaming-Dienste der RTL Group in Deutschland, Ungarn und Frankreich um 30,5 Prozent auf 5,6 Millionen gewachsen; Streaming-Umsatz steigt um 72,6 Prozent auf 283 Millionen Euro
  
  

• Mit der Ankündigung des geplanten Verkaufs von Videoland und den zusätzlichen Investitionen in M6+ in Frankreich hat die RTL Group die Streaming-Ziele für die Dienste RTL+ in Deutschland, M6+ in Frankreich und RTL+ in Ungarn angepasst: Bis zum Jahr 2026 sollen 9 Millionen zahlende Abonnenten erreicht werden und der Streaming-Umsatz auf 750 Millionen Euro wachsen. Die jährlichen Programminvestitionen für die Streaming-Dienste sollen bis 2026 auf rund 500 Millionen Euro steigen und das Streaming-Geschäft profitabel sein
  
  

Herausfordernde Werbemärkte, dynamisches Wachstum im Streaming

• Der Gesamtumsatz sank um 5,4 Prozent auf 6.234 Millionen Euro (2022: 6.589 Millionen Euro), aufgrund der deutlich geringeren TV-Werbeumsätze der Sender-Geschäfte sowie eines Umsatzrückgangs bei Fremantle. Organisch ist der Gesamtumsatz um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
  
  

• Trotz höherer Marktanteile – insbesondere in Deutschland – sanken die TV-Werbeumsätze der RTL Group um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  
  

• Der Streaming-Umsatz wuchs um 72,6 Prozent auf 283 Millionen Euro (2022: 164 Millionen Euro), dank der schnell wachsenden Anzahl zahlender Abonnenten, einem höherem Umsatz pro Abonnenten und der erstmaligen Berücksichtigung von 6play in Frankreich.
  
  

• Der Distributionsumsatz blieb mit 331 Millionen Euro stabil (2022: 332 Millionen Euro).
  
  

• Das Adjusted EBITA sank auf 782 Millionen Euro (2022: 922 Millionen Euro), vor allem aufgrund deutlich geringerer Ergebnisbeiträge von RTL Deutschland, die wiederum auf den stark rückläufigen TV-Werbemarkt in Deutschland zurückzuführen sind. Das Adjusted EBITA enthält Streaming-Anlaufverluste in Höhe von 176 Millionen Euro (2022: 222 Millionen Euro). Die Adjusted-EBITA-Marge lag bei 12,5 Prozent (2022: 14,0 Prozent).
  
  

• Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug 483 Millionen Euro (2022: 642 Millionen Euro). Das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten betrug 115 Millionen Euro (2022: 124 Millionen Euro). Das gesamte Konzernergebnis betrug 598 Millionen Euro (2022: 766 Millionen Euro).
  
  

• Der Gesamt-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug 537 Millionen Euro, davon entfielen 77 Millionen Euro auf nicht fortgeführte Aktivitäten. Die operative Cash Conversion Rate für fortgeführte Aktivitäten betrug 68 Prozent (2022: 49 Prozent). Die RTL Group hatte Ende 2023 Nettoschulden in Höhe von -291 Millionen Euro (Ende 2022: Barmittelbestand in Höhe von 180 Millionen Euro).
  
  

• Für die Hauptversammlung der RTL Group am 24. April 2024 hat der Verwaltungsrat der RTL Group eine Dividende von 2,75 Euro je Aktie für das Jahr 2023 vorgeschlagen. Das Ex-Dividenden-Datum der Dividendenzahlung wäre der 25. April 2024 und das Zahlungsdatum der 29. April 2024.
  
  

• Auf der Grundlage des durchschnittlichen Aktienkurses im Jahr 2023 (38,44 Euro, Frankfurter Wertpapierbörse) entspricht die vorgeschlagene Dividende von 2,75 Euro je Aktie einer Dividendenrendite von 7,2 Prozent.

„Wir haben die Robustheit unserer Geschäfte unter Beweis gestellt“

Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Group, sagt:

„Im Jahr 2023 haben wir die Robustheit unserer Geschäfte in einem besonders schwierigen Umfeld unter Beweis gestellt. Wie zuvor angekündigt, haben wir über den Konjunktur-Zyklus hinweg weiter investiert. Unsere Streaming-Dienste sind gewachsen, wir haben unsere Marktführerschaft insbesondere in Deutschland weiter ausgebaut und haben weltweit anerkannte Produktionen auf den Markt gebracht.

Das zweite Halbjahr 2023 war trotz schwacher Werbemärkte und erheblicher Investitionen eines der profitabelsten in der Geschichte der RTL Group – auf dieser Basis werden wir erneut eine attraktive Dividende zahlen. Darüber hinaus werden unsere Aktionäre im Jahr 2025 vom geplanten Verkauf von RTL Nederland für 1,1 Milliarden Euro profitieren.

Unsere Strategie hat sich nicht verändert und wird uns auch durch 2024 führen: Unser Kerngeschäft stärken, Streaming- und Content-Geschäfte ausbauen und neue Allianzen und Partnerschaften bilden.“

Strategie & Highlights

Konsolidierung

Stärkung der Kerngeschäfte

Im Jahr 2023 steigerte RTL Deutschland seinen Zuschauer-Marktanteil in der werberelevanten Hauptzielgruppe der 14- bis 59-jährigen Zuschauer auf 27,3 Prozent (2022: 26,8 Prozent). RTL Deutschland baute damit den Vorsprung vor dem Hauptwettbewerber ProSiebenSat1 auf 5,8 Prozentpunkte aus – den größten Vorsprung seit zehn Jahren (2022: 4,5 Prozentpunkte Vorsprung). RTL und Vox waren die Nummer eins und Nummer zwei der deutschen Privatsender in der Zielgruppe.

Die frei empfangbaren Sender der Groupe M6 in Frankreich erzielten in der werberelevanten Hauptzielgruppe einen Zuschauer-Marktanteil von 21,9 Prozent (2022: 22,3 Prozent). Die Groupe M6 ist damit unverändert die Nummer zwei der privaten Senderfamilien in Frankreich. In der Zielgruppe der 25- bis 49-jährigen Zuschauer ist der Zuschauer-Marktanteil der Groupe M6 leicht auf 20,5 Prozent gestiegen (2022: 20,3 Prozent).

Im September startete RTL Deutschland als exklusiver TV-Partner in Deutschland mit der NFL-Berichterstattung und erreichte in den Zielgruppen der 14- bis 59-Jährigen und der 14- bis 49-Jährigen höhere Zuschauer-Marktanteile als in der Vorsaison. Die NFL war insbesondere bei jungen Zuschauern ein Erfolg: mit einem durchschnittlichen Zuschauer-Marktanteil von 23,0 Prozent (Anstoß 22:00 Uhr) bei jungen Männern zwischen 14 bis 29 Jahren erreichte RTL eine Zielgruppe, die vor allem für die Werbevermarktung im linearen Fernsehen wichtig ist.

Die RTL Group investiert weiter erheblich in Inhalte über alle Genres hinweg, darunter auch Übertragungsrechte für große Live-Sportveranstaltungen, um ihre linearen TV-Sender zu stärken und neue Abonnenten für ihre Streaming-Dienste zu gewinnen:

• Im März 2023 gab RTL Deutschland die Erneuerung der exklusiven Übertragungs- und Streaming-Rechte für die Uefa Europa League und die Uefa Europa Conference League bekannt. In den Spielzeiten 2024/25 bis 2026/27 werden die Begegnungen bei den linearen Sendern RTL und Nitro sowie dem Streamingdienst RTL+ zu sehen sein.
  
  
• RTL Deutschland hat die exklusiven Free-TV Rechte für insgesamt zwölf Spiele der Uefa Euro 2024 von der Deutschen Telekom erworben. Die Groupe M6 teilt sich die frei empfangbaren Fernsehrechte für die Uefa Euro 2024 mit TF1 und wird 13 Spiele übertragen. Zu diesen Spielen gehören das Finale, ein Halbfinale und zwei Viertelfinale (einschließlich des Frankreich-Spiels, sofern sich die Mannschaft dafür qualifiziert).
  
  
• Im Juni 2023 gab RTL Hungary bekannt, die Übertragungsrechte für die Uefa Champions League erworben zu haben. Ab der Saison 2024/25 wird RTL Hungary drei Jahre lang die Spiele der Uefa Champions League übertragen und dabei rund 200 Spiele pro Saison – einschließlich des Endspiels – im linearen Fernsehen oder über den Streamingdienst RTL+ zeigen.
  
  
• Im März 2024 gab die Groupe M6 bekannt, dass sie die exklusiven Free-TV-Rechte für die Mehrzahl der Spiele der Fifa Fußballweltmeisterschaften 2026 und 2030 erworben hat – 54 Spiele für jedes Turnier. Mit diesem bedeutenden Rechtepaket stärkt die Groupe M6 ihr Angebot frei empfangbarer Sport-Events und damit auch ihren Streaming-Dienst M6+.
  
  

Ausbau der Wachstumsgeschäfte – Streaming

Ende 2023 verzeichnete die RTL Group 5,569 Millionen zahlende Abonnenten für ihre Streamingdienste RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie 6play in Frankreich, ein Anstieg um 30,5 Prozent im Vorjahresvergleich (31. Dezember 2022: 4,267 Millionen).

• Die Anzahl der zahlenden Abonnenten des deutschen Streamingdienstes RTL+ stieg um 23,0 Prozent auf 4,941 Millionen, verglichen mit 4,016 Millionen Ende Dezember 2022. Die strategische Partnerschaft mit der Deutschen Telekom – die Bündelung von RTL+ Premium in Magenta TV – sowie attraktive Inhalte wie führende Reality-TV-Formate, Fußballspiele der Uefa Europa League und die wachsende Anzahl von Originals wie Sisi oder Neue Geschichten vom Pumuckl trugen maßgeblich zu diesem Wachstum bei. Im November 2023 war RTL+ gemessen an der Nutzungsdauer je Nutzer der meistgenutzte Streaming-Dienst in Deutschland.
  
  
• Im August 2023 startete RTL Deutschland den Rollout von Deutschlands erster Multimedia-App RTL+, die Video-, Musik-, Podcast-, Hörbuch- und Magazininhalte in einer App bündelt.
  
  
• Im März 2024 hat die Groupe M6 den Investitionsplan für den Streaming-Dienst M6+ (ehemals 6play) vorgestellt. Der Plan sieht zusätzliche Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro in Inhalte, Technologie und Marketing vor, die sukzessive aufgebaut werden. M6+ wird in erster Linie durch Werbung finanziert (AVOD), ergänzt durch ein Premium-Abonnement (SVOD). Der Dienst wird die Technologieplattform von Bedrock nutzen und soll im Mai 2024 starten.

Ausbau der Wachstumsgeschäfte – Fremantle

Fremantle, das globale Inhaltegeschäft der RTL Group, strebt bis 2025/2026 einen Gesamtjahresumsatz von 3 Milliarden Euro an. Um dieses Ziel zu erreichen, investiert die RTL Group in alle drei Inhalte-Bereiche Unterhaltung, Drama & Film und Dokumentationen.

• Im März 2023 hat Fremantle das neue Label Undeniable gestartet, das sich auf die Produktion von erstklassigen Dokumentationen fokussiert.
  
  
• Im Februar 2024 hat Fremantle eine Vereinbarung mit Oaktree Capital Management zur Übernahme der Asacha Media Group getroffen. Asacha ist eine in Frankreich ansässige europäische Produktionsgruppe mit Mehrheitsbeteiligungen an insgesamt acht Produktionsfirmen in Frankreich, Italien und Großbritannien. Zu den erfolgreichsten Produktionen gehören Death in Paradise (Red Planet Pictures) für BBC One und Scènes de ménages (Kabo Family) für M6. Die Asacha Media Group ist hinsichtlich Regionen, Genres und Kunden breit aufgestellt. Die Übernahme ergänzt das europäische Fremantle-Geschäft und stärkt die Position von Fremantle als Partner für Talente.
  
  
• Im Februar 2024 hat Fremantle eine 80-prozentige Mehrheitsbeteiligung an der Produktionsfirma Beach House Pictures mit Sitz in Singapur erworben. Beach House Pictures ist in Japan, Korea und China sowie in den USA, Großbritannien und Europa tätig und konzentriert sich auf nicht fiktionale Formate wie MasterChef Singapore.

Fremantle konnte im Jahr 2023 große kreative Erfolge verbuchen. Insgesamt gewannen Fremantle-Produktionen 145 Preise (2022: 115). Der Film Poor Things der Fremantle-Tochter Element Pictures wurde bei elf Nominierungen mit vier Academy Awards (Oscars) ausgezeichnet, gewann zwei Golden Globes und den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig. Der Wildside-Film C'è ancora domani gewann drei Preise beim Filmfestival in Rom und war Italiens erfolgreichster Film des Jahres. Im Jahr 2024 werden zahlreiche Fremantle-Filme auf den Markt gebracht, darunter Queer mit Daniel Craig in der Hauptrolle und Without Blood unter der Regie von Angelina Jolie und mit Salma Hayek in der Hauptrolle.

Förderung von Allianzen und Partnerschaften

Ausblick 

Das geopolitische und makroökonomische Umfeld bleibt volatil, und die Auswirkungen auf die Geschäfte der RTL Group sind weiterhin schwer vorherzusagen. Auf der Basis einer leichten Erholung des TV-Werbemarktes in Deutschland und weitestgehend stabilen Werbemärkten in den übrigen Regionen der Gruppe erwartet die RTL Group:

• eine Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr 2024 auf rund 6,6 Milliarden Euro. Dem zugrunde liegen höhere Umsätze von RTL Deutschland (durch stark wachsende Streaming-Umsätze) sowie Fremantle (durch eine Erholung des US-Geschäfts und Akquisitionen).
  
  
• ein Adjusted EBITA im Geschäftsjahr 2024 in Höhe von rund 750 Millionen Euro, mit einer Abweichung von plus/minus 50 Millionen Euro, abhängig von den Entwicklungen der deutschen und französischen TV-Werbemärkte in 2024. Die Prognose für das Adjusted EBITA enthält höhere Programm-Kosten, insbesondere für die Übertragung der Euro-2024-Spiele in Frankreich und Deutschland, sowie höhere Streaming-Anlaufverluste (2023: 176 Millionen Euro) aufgrund der zusätzlichen Investitionen in M6+ in Frankreich.
  
  
• Die Dividendenpolitik der RTL Group bleibt unverändert: Die RTL Group plant Ausschüttungen in Höhe von mindestens 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses für das Gesamtjahr.

Die Profitabilität wird bis 2026 erwartet.

Fremantle-Ziele

Fremantle strebt bis 2025/2026 einen Gesamtjahresumsatz von 3 Milliarden Euro an.

Um dieses Ziel zu erreichen, investiert die RTL Group erheblich in alle Regionen und in alle drei Inhalte-Bereiche von Fremantle – Unterhaltung, Drama & Film und Dokumentationen.

Nach der Integration der übernommenen Produktionsunternehmen in das Fremantle-Netzwerk und der Reduzierung von Overhead-Kosten wird die Adjusted-EBITA-Marge von Fremantle bis zum Jahr 2026 voraussichtlich auf 9 Prozent steigen.