- Gesamtumsatz stieg um 1,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro (H1/2023: 2,8 Milliarden Euro), getrieben durch höhere TV-Werbe- und Streaming-Umsätze; Gesamtumsatz stieg organisch um 1,8 Prozent
- Adjusted EBITA aufgrund höherer Programm-Investitionen leicht rückläufig auf 172 Millionen Euro (H1/2023: 181 Millionen Euro)
- Gesamtes Konzernergebnis stieg um 31,1 Prozent auf 173 Millionen Euro (H1/2023: 132 Millionen Euro)
- Pro-forma-Umsatz der RTL Group (inkl. RTL Nederland) stieg um 2,1 Prozent auf 3.174 Millionen Euro; Adjusted EBITA stieg um 2,0 Prozent auf 255 Millionen Euro
- Streaming-Dienste der RTL Group wachsen weiterhin dynamisch: Anzahl der zahlenden Abonnenten stieg um 24,8 Prozent auf 6,3 Millionen, Streaming-Umsatz wuchs um 41,9 Prozent in H1/2024
- RTL Deutschland gewinnt TV-Werbemarktanteile; Vorsprung vor ProSiebenSat1 in der Zielgruppe auf 7,6 Prozentpunkte ausgebaut
- Ausblick für das Gesamtjahr 2024 und Streaming-Ziele für 2026 bestätigt
H1/2024: Erholung der TV-Werbemärkte in Deutschland und Frankreich, weiterhin dynamisches Streaming-Wachstum
- Der Gesamtumsatz stieg um 1,8 Prozent auf 2.872 Millionen Euro (H1/2023: 2.820 Millionen Euro), vor allem aufgrund höherer TV-Werbeerlöse und deutlich höherer Streaming-Umsätze. Niedrigere Umsätze bei Fremantle aus dem Produktionsgeschäft haben das Gesamtwachstum gedämpft. Der Gesamtumsatz der RTL Group stieg organisch um 1,8 Prozent.
- Die TV-Werbeumsätze stiegen um 4,7 Prozent auf 1.093 Millionen Euro (H1/2023: 1.044 Millionen Euro).
- Der Umsatz des Inhaltegeschäfts der RTL Group, Fremantle, verringerte sich im ersten Halbjahr 2024 auf 957 Millionen Euro (H1/2023: 1.007 Millionen Euro). Grund hierfür waren vor allem Marktentwicklungen und Timing-Effekte, die durch die erstmalige Vollkonsolidierung der Asacha Media Group seit Ende März 2024 teilweise ausgeglichen wurden.
- Der Streaming-Umsatz stieg um 41,9 Prozent auf 185 Millionen Euro (H1/2023: 130 Millionen Euro) aufgrund einer deutlich höheren Anzahl zahlender Abonnenten, höherer Preise in Deutschland und eines Wachstums des Werbeumsatzes bei M6+.
- Der Distributionsumsatz stieg um 7,3 Prozent auf 177 Millionen Euro (H1/2023: 165 Millionen Euro).
- Das Adjusted EBITA war leicht rückläufig bei 172 Millionen Euro (H1/2023: 181 Millionen Euro) aufgrund höherer Programmkosten für Sportrechte (Übertragung von Spielen der Uefa Euro 2024 in Deutschland und Frankreich). Das Adjusted EBITA enthält Streaming-Anlaufverluste in Höhe von 84 Millionen Euro (H1/2023: 89 Millionen Euro). Die Adjusted-EBITA-Marge lag bei 6,0 Prozent (H1/2023: 6,4 Prozent).
- Das Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen stieg um 42,9 Prozent auf 110 Millionen Euro (H1/2023: 77 Millionen Euro). Das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten lag bei 63 Millionen Euro (H1/2023: 55 Millionen Euro). Das gesamte Konzernergebnis stieg um 31,1 Prozent auf 173 Millionen Euro (H1/2023: 132 Millionen Euro) aufgrund deutlich geringerer negativer Sondereffekte und positiver Effekte aus der Bewertung der Magnite-Aktien.
- Der Gesamt-Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug 72 Millionen Euro, davon entfielen 12 Millionen Euro auf nicht fortgeführte Aktivitäten.
- Die RTL Group hatte am 30. Juni 2024 Nettoschulden in Höhe von -1.101 Millionen Euro (31. Dezember 2023: -291 Millionen Euro). Am 29. April 2024 zahlte die RTL Group die Dividende für das Jahr 2023 (2,75 € je Aktie) in Höhe von 426 Millionen Euro.
„Wir investieren, schließen Partnerschaften und kooperieren mehr als je zuvor, um die langfristige Performance und Wertschöpfung zu steigern.“
Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Group, sagt:
„Wir haben bei der Umsetzung unserer Strategie und der Transformation unserer Geschäfte erhebliche Fortschritte gemacht. Wir investieren, schließen Partnerschaften und kooperieren mehr als je zuvor. In der ersten Jahreshälfte erzielten wir hohe Zuschauer-Marktanteile und haben unsere Streaming-Dienste dynamisch ausgebaut. Die Nutzung von RTL+ ist über alle Altersgruppen hinweg um fast 50 Prozent gestiegen, und M6+ ist erfolgreich gestartet. Wir sind auf dem besten Weg, unsere langfristigen Streaming-Ziele zu erreichen und unser Streaming-Geschäft bis 2026 profitabel zu machen.
Unsere Partnerschaften mit der Deutschen Telekom und Sky Deutschland zahlen sich aus, und die Werbetechnologie-Partnerschaft mit ProSiebenSat1 wird demnächst starten. Mit der geplanten Migration von RTL+ auf die Bedrock-Plattform schaffen wir einen europäischen Champion in der Streaming-Technologie.
Mit den Übernahmen der Asacha Media Group und Beach House Pictures haben wir 200 Millionen Euro investiert, um unser globales Inhaltegeschäft Fremantle weiter auszubauen.
Finanziell hat die erste Jahreshäfte unseren Erwartungen entsprochen und wir bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr.“
Strategie & Highlights
Stärkung der Kerngeschäfte
RTL war im ersten Halbjahr 2024 der einzige deutsche Privatsender, der Zuschauer-Marktanteile gewinnen konnte. Er erreichte 10,4 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 59-jährigen Zuschauer (H1/2023: 9,8 Prozent). RTL Deutschland baute den Vorsprung vor dem Hauptwettbewerber ProSiebenSat1 auf 7,6 Prozentpunkte aus (H1/2023: Vorsprung von 5,8 Prozentpunkten) – ein Rekordvorsprung für ein erstes Halbjahr. Der Marktanteil von RTL Deutschland in der Zielgruppe der 14- bis 59-jährigen Zuschauer blieb mit 27,4 Prozent nahezu stabil (H1/2023: 27,6 Prozent).
Der Zuschauer-Marktanteil der frei empfangbaren Sender der Groupe M6 in der werberelevanten Zielgruppe der 25- bis 49-jährigen Zuschauer blieb stabil bei 20,5 Prozent (H1/2023: 20,6 Prozent).
Im Juni und Juli 2024 übertrugen RTL Deutschland und M6 Spiele der Uefa Euro 2024 und erzielten dabei hohe Reichweiten im linearen Fernsehen und im Streaming. In Deutschland wurde die Übertragung des Viertelfinales Niederlande gegen Türkei von durchschnittlich 10,5 Millionen Zuschauern (3+) gesehen, was einem Gesamtmarktanteil von 41,2 Prozent entsprach. Zusätzlich zu den linearen Übertragungen wurden die zwölf Spiele der Uefa Euro 2024 über 4 Millionen Mal auf RTL+ gestreamt. In Frankreich verfolgten insgesamt 46,9 Millionen Menschen die Uefa Euro 2024 auf M6 und 3 Millionen auf dem Streaming-Dienst M6+. Das Viertelfinale Frankreich gegen Portugal erreichte auf M6 durchschnittlich 12,7 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 58,0 Prozent entsprach, und wurde auf M6+ von einer Million Streamern live verfolgt.
Am 24. Juli 2024 gab die französische Medienbehörde Arcom die Erneuerung der Lizenzen für das digitale terrestrische Fernsehen (DTT) für die Kanäle W9, Gulli und Paris Première der Groupe M6 bekannt. Die Arcom und die Groupe M6 werden nun eine Vereinbarung ausarbeiten, in der die Verpflichtungen und Auflagen der Sender für maximal zehn Jahre festgelegt werden.
Ausbau der Wachstumsgeschäfte – Streaming
Am 30. Juni 2024 verzeichnete die RTL Group 6,273 Millionen zahlende Abonnenten für die Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie M6+ in Frankreich – ein Anstieg um 24,8 Prozent im Vorjahresvergleich (30. Juni 2023: 5,027 Millionen).
- Die Anzahl der zahlenden Abonnenten des deutschen Streamingdienstes RTL+ stieg um 24,6 Prozent auf 5,594 Millionen (30. Juni 2023: 4,489 Millionen). Starke lokale Inhalte wie Reality-TV-Shows wie Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!, fiktionale Serien wie Pumuckls neue Abenteuer und Sportereignisse wie die Uefa Euro 2024, die NFL und Spiele der deutschen Nationalmannschaft trugen maßgeblich zum Wachstum bei. Ein weiterer wichtiger Treiber war die strategische Partnerschaft mit der Deutschen Telekom mit der Bündelung von RTL+ Premium in Magenta TV.
- Im März 2024 hat die Groupe M6 zusätzliche jährliche Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro in M6+ für Inhalte, Technologie und Marketing angekündigt, die sukzessive über drei Jahre aufgebaut werden. M6+ wird in erster Linie durch Werbung finanziert (AVOD), ergänzt durch ein Premium-Abonnement (SVOD). Der Dienst nutzt die Technologieplattform von Bedrock und startete am 15. Mai 2024.
- Erfolgreicher Start für M6+ : Seit dem Start Mitte Mai 2024 wurde die App für M6+ 2,2 Millionen Mal heruntergeladen (davon 40 Prozent auf mit dem Internet verbundenen Fernsehgeräten) und ist nun auf allen mit dem Internet verbundenen Fernsehgeräten in Frankreich verfügbar. Die durchschnittliche Anzahl der monatlich aktiven Nutzer stieg in der ersten Hälfte des Jahres 2024 um 33 Prozent auf 21,3 Millionen (H1/2023: 16,1 Millionen), während 322 Millionen Stunden auf dem Streaming-Dienst angesehen wurden – ein Anstieg um 23 Prozent (H1/2023: 262 Millionen Stunden).
- Im Juli 2024 gab die RTL Group bekannt, dass ihr größter Streamingdienst, RTL+ in Deutschland, plant, auf die Bedrock-Technologieplattform zu wechseln. Dieser Plan ist Teil der Strategie der RTL Group, die gruppenweite Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie, Inhalte und Werbevermarktung zu vertiefen. Das Ziel ist es, die Migration von RTL+ in Deutschland auf die Bedrock-Plattform Anfang 2026 abzuschließen, was langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen würde. Die Migration wird dazu beitragen, dass das Streaming-Geschäft der RTL Group im Jahr 2026 wie geplant profitabel wird und Bedrock zu weiterem Wachstum zu verhelfen.
Ausbau der Wachstumsgeschäfte – Fremantle
Fremantle ist das globale Inhaltegeschäft der RTL Group und umfasst die Bereiche Unterhaltung, Drama & Film sowie Dokumentationen. Im Februar 2024 hat Fremantle eine 80-prozentige Mehrheitsbeteiligung an der Produktionsfirma Beach House Pictures mit Sitz in Singapur erworben. Beach House Pictures ist in Japan, Korea und China sowie in den USA, Großbritannien und Europa tätig und ist eine der größten unabhängigen TV- und Filmproduktionsfirmen Asiens. Im März 2024 hat Fremantle die Asacha Media Group übernommen. Asacha ist eine in Frankreich ansässige europäische Produktionsgruppe mit Mehrheitsbeteiligungen an insgesamt acht Produktionsfirmen in Frankreich, Italien und Großbritannien. Die Asacha Media Group ist hinsichtlich Regionen, Genres und Kunden breit aufgestellt. Die Übernahme ergänzt das Fremantle-Geschäft in Europa.
Fremantle konnte im ersten Halbjahr von 2024 große kreative Erfolge verbuchen. Insgesamt gewannen Fremantle-Produktionen 114 Preise (H1/2023: 65). Der Film Poor Things der Fremantle-Tochter Element Pictures wurde insgeasamt 34 Mal ausgezeichnet: Von elf Nominierungen gewann der Film vier Academy Awards (Oscars), wurde mit zwei Golden Globes ausgezeichnet und erhielt den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig. Im Juli 2024 erhielt Fremantle 15 Emmy-Nominierungen für acht Produktionen aus den Bereichen Unterhaltung, Drama und Dokumentationen.
In der ersten Hälfte des Jahres 2024 kündigte Fremantle mehrere First-Look-Deals an: Nevermind Pictures, die Produktionsfirma von Kristen Stewart; AlterEgo; Astral Projections; Me+You Productions und Roughcut Television. Fremantle verlängerte außerdem einen exklusiven First-Look-Deal mit Fabula.
Förderung von Allianzen und Partnerschaften
Die strategische Partnerschaft von Sky Deutschland und RTL Deutschland startete im Januar 2024. Die Partnerschaft beinhaltet die Sublizenzen für sieben Formel-1-Rennen, ein wöchentliches Spiel der englischen Premier League auf RTL+ sowie drei Konferenzschaltungen der 2. Fußball-Bundesliga pro Saison bei RTL. Zudem umfasst die Partnerschaft ausgesuchte Highlight-Rechte und Fiction-Produktionen von Sky. Im Juli 2024 wurde die Partnerschaft erweitert, sodass RTL+ und die Sender von RTL Deutschland in HD-Qualität nun über Sky Stream verfügbar sind.
Im April 2024 hat RTL Deutschland eine strategische Partnerschaft mit den Produktionsunternehmen Wiedemann & Berg Film und Leonine Studios bekanntgegeben, die von 2020 bis 2023 vier Mal in Folge die erfolgreichsten deutschen Kinofilme produziert oder koproduziert haben. Durch einen mehrjährigen Rahmenvertrag sichert sich RTL Deutschland die exklusiven Free-TV- und zeitlich parallel dazu die Streaming-Rechte an deutschen Kinofilmproduktionen der beiden Unternehmen.
Im Februar 2024 haben RTL Deutschland und ProSiebenSat1 eine Kooperation im Bereich Werbetechnologie bekanntgegeben. Ziel der Partnerschaft ist es, die Angebote und Leistungen der Technologie-Unternehmen Smartclip (RTL) und Virtual Minds (ProSiebenSat1) miteinander zu verknüpfen, um Werbekunden übergreifende Werbekampagnen über die Plattformen beider Partner zu ermöglichen – linear und non-linear, einschließlich der beiden Streaming-Dienste RTL+ und Joyn.
Ausblick
Die Auswirkungen des geopolitischen und makroökonomischen Umfelds auf die Geschäfte der RTL Group sind weiterhin schwer vorherzusagen. Auf der Basis einer leichten Erholung des TV-Werbemarktes in Deutschland und weitestgehend stabilen Werbemärkten in den übrigen Regionen der Gruppe erwartet die RTL Group:
- eine Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr 2024 auf rund 6,6 Milliarden Euro. Dem zugrunde liegen höhere Umsätze von RTL Deutschland (durch stark wachsende Streaming-Umsätze) sowie Fremantle (durch eine Erholung des US-Geschäfts und weiteren Akquisitionen).
- ein Adjusted EBITA im Geschäftsjahr 2024 in Höhe von rund 750 Millionen Euro, mit einer Abweichung von plus/minus 50 Millionen Euro, abhängig von den Entwicklungen der deutschen und französischen TV-Werbemärkte in 2024. Die Prognose für das Adjusted EBITA enthält höhere Programm-Kosten, insbesondere für die Übertragung von Uefa-Euro-2024-Spielen in Frankreich und Deutschland, sowie höhere Streaming-Anlaufverluste (2023: 176 Millionen Euro) aufgrund der zusätzlichen Investitionen in M6+ in Frankreich.
- Die Dividendenpolitik der RTL Group bleibt unverändert: Die RTL Group plant Ausschüttungen in Höhe von mindestens 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses für das Gesamtjahr.
2023 | 2024e | |
---|---|---|
Umsatz | 6.234 Mio. € | ~ 6,6 Mrd. € |
Adjusted EBITA | 782 Mio. € | ~ 750 Mio. € (+/- 50 Mio. €) |
Streaming-Anlaufverluste | 176 Mio. € | ~200 Mio. € |
2023 | 2026e | |
---|---|---|
Zahlende Abonnenten | 5,6 Mio. | ~9 Mio. |
Streaming-Umsatz | 283 Mio. € | ~750 Mio. € |
Jährliche Programminvestitionen | 270 Mio. € | ~500 Mio. € |
Fremantle-Ziele
Fremantle strebt bis 2026 einen Gesamtjahresumsatz von 3 Milliarden Euro an.
Um dieses Ziel zu erreichen, investiert die RTL Group erheblich in alle Regionen und in alle drei Inhalte-Bereiche von Fremantle – Unterhaltung, Drama & Film und Dokumentationen.
Nach der Integration der übernommenen Produktionsunternehmen in das Fremantle-Netzwerk und der Reduzierung von Overhead-Kosten wird die Adjusted-EBITA-Marge von Fremantle bis zum Jahr 2026 voraussichtlich auf 9 Prozent steigen.
Oliver Fahlbusch
Executive Vice President Communications & Investor Relations, RTL Group
+352 / 24 86 5200
Irina Mettner-Isfort
Vice President Media & Investor Relations
+49 221 456 56410