• Januar bis September 2023: Gesamtumsatz sank um 6,9 Prozent auf 4,66 Milliarden Euro aufgrund von herausfordernden TV-Werbemärkten und niedrigerem Fremantle-Umsatz; organisch ist der Gesamtumsatz um 6,0 Prozent gesunken
  
  
• Weiterhin starkes Wachstum der Streaming-Dienste RTL+ und Videoland: die Anzahl der zahlenden Abonnenten stieg im Jahresvergleich um 30,3 Prozent auf 6,2 Millionen; Streaming-Umsatz stieg im Zeitraum Januar bis September 2023 um 21,0 Prozent
  
  
• Q3/2023: Gesamtumsatz sank um 10,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro; organisch ist der Gesamtumsatz um 9,2 Prozent gesunken, bedingt durch Timing-Effekte bei Fremantle und geringeren TV-Werbeeinnahmen; TV-Werbeumsatz sank um 3,7 Prozent in Q3/2023 nach minus 12,5 Prozent im ersten Halbjahr 2023
  
  
• Die Senderfamilien der RTL Group haben in Deutschland Zuschauer-Marktanteile gewonnen und den Vorsprung zum Hauptwettbewerber ProSiebenSat1 weiter ausgebaut
  
  
• Vor dem Hintergrund anhaltend schwacher TV-Werbemärkte, insbesondere in Deutschland, erwartet die RTL Group nun für die zweite Jahreshälfte 2023 einen Rückgang der TV-Werbeumsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich (bisherige Prognose: „stabil bis leicht wachsend“). Zudem wird der Fremantle-Jahresumsatz aufgrund gedämpfter Nachfrage niedriger als ursprünglich erwartet ausfallen
  
  
• Trotz Marktanteilsgewinnen in Deutschland und Maßnahmen zur Kostensenkung erwartet die RTL Group für das Gesamtjahr 2023 nunmehr einen Umsatz von rund 6,9 Milliarden Euro (bisherige Prognose: rund 7,0 Milliarden Euro) und ein Adjusted EBITA von rund 900 Millionen Euro (bisherige Prognose: rund 950 Millionen Euro)
  
  

Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Group, sagt:

„Trotz der schwierigen Marktbedingungen setzen wir die Transformation unserer Geschäfte mit erheblichen Investitionen in den Bereichen Streaming und Technologie fort. Unser Streaming-Geschäft ist stark gewachsen und hat in den vergangenen 12 Monaten netto 1,5 Millionen neue zahlende Abonnenten gewonnen. Im Oktober haben wir eine große Marketingkampagne für RTL+ – Deutschlands erste All-Inclusive-Entertainment-App – gestartet, die Video, Audio und Text in einer App vereint.

Der Rückgang der TV-Werbeumsätze hat sich im dritten Quartal wie erwartet deutlich verlangsamt, und wir haben im September konzernweit starke Ergebnisse erzielt.

Mit Blick auf das vierte Quartal erweisen sich die europäischen Werbemärkte jedoch schwächer als erwartet, so dass wir trotz Gegenmaßnahmen unseren Ausblick anpassen mussten.“

Umsatz

Der Gesamtumsatz sank um 6,9 Prozent auf 4.661 Millionen Euro (Januar bis September 2022: 5.006 Millionen Euro), vor allem aufgrund der deutlich geringeren TV-Werbeumsätze der Sender-Geschäfte sowie eines Umsatzrückgangs bei Fremantle. Organisch ist der Gesamtumsatz um 6,0 Prozent gesunken. Im dritten Quartal 2023 sank der Gesamtumsatz um 10,3 Prozent auf 1.552 Millionen Euro (Q3/2022: 1.730 Millionen Euro) aufgrund von Timing-Effekten bei Fremantle und geringeren TV-Werbeumsätzen.

Der Umsatz von Fremantle, dem weltweiten Inhaltegeschäft der RTL Group, sank um 7,0 Prozent auf 1.534 Millionen Euro (Januar bis September 2022: 1.650 Millionen Euro), unter anderem aufgrund von gedämpfter Nachfrage. Im dritten Quartal 2023 sank der Umsatz von Fremantle um 21,0 Prozent auf 527 Millionen Euro, was vor allem auf eine gedämpfte Nachfrage und ein außerordentlich starkes Vorjahresquartal zurückzuführen ist. In Q3/2022 hatte Fremantle große Produktionen wie die zweite Staffel von The Mosquito Coast, Too Hot To Handle (GB) und Wedding Season ausgeliefert. Für Q4/2023 plant Fremantle die Auslieferung von großen Produktionen wie Priscilla, Domino Day, Mamma Mia! I Have a Dream, Helgoland und WWII: From the Frontlines.

Der Streaming-Umsatz von RTL+ und Videoland stieg um 21,0 Prozent auf 236 Millionen Euro (Januar bis September 2022: 195 Millionen Euro), dank der schnell wachsenden Abonnentenzahl in Deutschland und den Niederlanden.

Der Werbeumsatz der RTL Group sank um 8,5 Prozent auf 2.303 Millionen Euro (Januar bis September 2022: 2.517 Millionen Euro), wovon 1.778 Millionen Euro auf den TV-Werbeumsatz (Januar bis September 2022: 1.972 Millionen Euro), 251 Millionen Euro auf den Digital-Werbeumsatz (Januar bis September 2022: 259 Millionen Euro) und 130 Millionen Euro auf den Radio-Werbeumsatz (Januar bis September 2022: 135 Millionen Euro) entfielen.

Im dritten Quartal 2023 sank der Werbeumsatz der RTL Group um 1,8 Prozent auf 766 Millionen Euro (Q3/2022: 780 Millionen Euro), wovon 591 Millionen Euro auf den TV-Werbeumsatz (Q3/2022: 614 Millionen Euro), 86 Millionen Euro auf den Digital-Werbeumsatz (Q3/2022: 80 Millionen Euro) und 43 Millionen Euro auf den Radio-Werbeumsatz (Q3/2022: 42 Millionen Euro) entfielen.

Der Distributionsumsatz der RTL Group blieb stabil bei 327 Millionen Euro (Januar bis September 2022: 329 Millionen Euro ).

Nettoschulden

Zum 30. September 2023 hatte die RTL Group Netto-Finanzsschulden in Höhe von 687 Millionen Euro (31. Dezember 2022: Barmittelbestand von 180 Millionen Euro).

Wachstumsraten der Netto-TV-Werbemärkte und Zuschauer-Marktanteile der RTL Group in den Kernzielgruppen

Die Schätzungen der RTL Group zeigen für die ersten neun Monate 2023 einen deutlichen Rückgang der Netto-TV-Werbemärkte in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Eine Zusammenfassung der Kernmärkte der RTL Group ist im Folgenden dargestellt, einschließlich der geschätzten Wachstumsraten der Netto-TV-Werbemärkte und der Zuschauer-Marktanteile in der jeweiligen Kernzielgruppe.

Operative Highlights

Die RTL Group verfolgt weiterhin ihre strategischen Ziele zur Stärkung des Kerngeschäfts, zum Ausbau der Wachstumsgeschäfte und zur Förderung von Allianzen und Partnerschaften in der europäischen Medienlandschaft (Core, Growth, Alliances & Partnerships).

Ende September 2023 verzeichnete die RTL Group 6,234 Millionen zahlende Abonnenten für ihre Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland sowie Ungarn und Videoland in den Niederlanden, ein Anstieg von 30,3 Prozent im Vorjahresvergleich (Ende September 2022: 4,784 Millionen).

• Die Anzahl der zahlenden Abonnenten von RTL+ in Deutschland stieg im Jahresvergleich um 26,9 Prozent auf 4,665 Millionen (Ende September 2022: 3,675 Millionen). Die strategische Partnerschaft mit der Deutschen Telekom zur Bündelung von RTL+ Premium in Magenta TV trug wesentlich zum Wachstum bei.
  
  
• Die Anzahl der zahlenden Abonnenten von Videoland in den Niederlanden wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 16,2 Prozent auf 1,289 Millionen (Ende September 2022: 1,109 Millionen).
  
  
• Die Anzahl der zahlenden Abonnenten von RTL+ in Ungarn (einschließlich RTL+ Active) lag Ende September 2023 bei 0,280 Millionen. RTL+ in Ungarn wurde im November 2022 gestartet.

Im August 2023 startete RTL Deutschland den Rollout von Deutschlands erster Multimedia-App RTL+, die Video-, Musik-, Podcast-, Hörbuch- und Magazininhalte in einer App bündelt. Um die Bekanntheit und das Produktverständnis in der Zielgruppe zu erhöhen, hat RTL Deutschland zuletzt eine umfassende, crossmediale Marketingkampagne gestartet, die bis Ende des Jahres auf verschiedenen Kanälen zu sehen ist.

In den ersten neun Monaten 2023 steigerte RTL Deutschland seinen Zuschauer-Marktanteil in der werberelevanten Hauptzielgruppe der 14- bis 59-jährigen Zuschauer auf 27,4 Prozent (Januar bis September 2022: 27,1 Prozent) und baute damit den Vorsprung vor dem Hauptwettbewerber ProSiebenSat1 auf 5,7 Prozentpunkte aus (Januar bis September 2022: Vorsprung von 4,6 Prozentpunkten).

Im September startete RTL Deutschland als exklusiver Partner in Deutschland mit der NFL-Berichterstattung und erzielte in den Zielgruppen der 14- bis 59-Jährigen und der 14- bis 49-Jährigen höhere Zuschauer-Marktanteile als in der Vorsaison.

RTL Deutschland hat Ende August 2023 die Reorganisation des Publishing-Geschäfts abgeschlossen und fokussiert sich nun auf die Kernmarken Stern, Geo, Capital, Brigitte, Gala, Schöner Wohnen, Eltern und Chefkoch. Andere Titel wurden verkauft oder eingestellt. Das Magazin Art bleibt weiterhin im RTL-Portfolio. Mit der Umstrukturierung werden die Kosten in allen Bereichen des Publishing-Geschäfts um 70 Millionen Euro pro Jahr gesenkt – insbesondere in den Bereichen Corporate, IT, Räumlichkeiten. Das Personal wird um rund 700 Vollzeitstellen reduziert. Zusätzlich werden in den anderen Geschäftsbereichen von RTL Deutschland bis 2025 rund 300 Vollzeitstellen abgebaut, insgesamt also 1.000 Vollzeitstellen.

In Frankreich schloss die Groupe M6 im Oktober 2023 den Verkauf ihrer Online-Sparte für thematische Medien und Dienstleistungen an Prisma Media ab.

Um das Geschäft im Bereich Serien und Filme weiter auszubauen, hat Fremantle eine strategische Partnerschaft mit IBI Investment House geschlossen, um einen 150-Millionen-Euro-Fonds zur Finanzierung hochwertiger fiktionaler TV- und Filmprojekte zu gründen. Durch ein maßgeschneidertes Finanzierungsmodell werden die Produktionen von Fremantle-Projekten gefördert und beschleunigt. Drei Projekte wurden bereits ausgewählt, darunter der Spielfilm Maria mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Darüber hinaus werden alle durch den Fonds genehmigten TV-Projekte von Fremantle international vertrieben.

Im Unterhaltungsbereich kündigte Fremantle neue Staffeln der Quizshow Password in Großbritannien und in Spanien sowie zwei neue Staffeln von The Piano in den Niederlanden und Dänemark an. Außerdem startete Italia's Got Talent auf Disney+ und ist damit zum ersten Mal auf einem Streaming-Dienst verfügbar. Im Bereich Serien und Filme kehrte Neighbours auf Amazon Freevee auf die Bildschirme zurück, und Sullivan's Crossing feierte sein Debüt auf The CW in den USA. Das Fremantle-Unternehmen Element Pictures erhielt den Goldenen Löwen für Poor Things, und The Apartment Pictures wurde beim diesjährigen Filmfestival in Venedig mit dem Volpi Cup für die beste Schauspielerin in dem Film Priscilla ausgezeichnet. Im Bereich Dokumentationen startete House of Kardashian auf Sky – eine Dokumentarserie über das Leben der Kardashian-Jenner Familie, die vom Fremantle-Label 72 Films produziert wurde.

Im August unterzeichnete RTL Deutschlands Werbevermarkter, Ad Alliance, eine Vereinbarung zur Übernahme der Werbevermarktung des digitalen Portfolios von Bauer Advance ab dem 1. Januar 2024. Die Partnerschaft umfasst alle digitalen Marken der Bauer Media Group und ist ein weiterer Schritt zu der von der RTL Group angestrebten Konsolidierung im Bereich Werbevermarktung.

Ausblick

Vor dem Hintergrund anhaltend schwacher TV-Werbemärkte, insbesondere in Deutschland, hat die RTL Group ihren Ausblick wie folgt angepasst:

• Die RTL Group erwartet für die zweite Jahreshälfte 2023 einen Rückgang der TV-Werbeumsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich (bisherige Prognose: „stabil bis leicht wachsend“). Zudem wird der Fremantle-Jahresumsatz aufgrund von gedämpfter Nachfrage niedriger als ursprünglich erwartet ausfallen. Darauf basierend erwartet die RTL Group einen Gesamtjahresumsatz 2023 von rund 6,9 Milliarden Euro (bisherige Prognose: rund 7,0 Milliarden Euro).
  
  
• Die RTL Group erwartet für das Jahr 2023 ein Adjusted EBITA in Höhe von rund 900 Millionen Euro (bisherige Prognose: rund 950 Millionen Euro). Die Group erwartet weiterhin Streaming-Anlaufverluste von rund 200 Millionen Euro. Folglich erwartet die RTL Group ein Adjusted EBITA vor Streaming-Anlaufverlusten von rund 1,10 Milliarden Euro (bisherige Prognose: rund 1,15 Milliarden Euro).
  
  
• Die Dividendenpolitik der RTL Group bleibt unverändert: Die RTL Group plant Ausschüttungen in Höhe von mindestens 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses für das Gesamtjahr.

Die RTL Group bestätigt die Wachstumsziele für ihre Streamingdienste RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie Videoland in den Niederlanden: Bis zum Jahr 2026 will die RTL Group ihre jährlichen Ausgaben für Inhalte auf rund 600 Millionen Euro für ihre Streaming-Dienste erhöhen. Auf dieser Grundlage will die RTL Group die Anzahl der zahlenden Abonnenten von RTL+ und Videoland auf 10 Millionen erhöhen, den Streaming-Umsatz auf 1 Milliarde Euro steigern und 2026 die Profitabilität erreichen.

Die RTL Group bestätigt das Wachstumsziel für ihr globales Inhaltegeschäft Fremantle, bis zum Jahr 2025 einen Gesamtjahresumsatz von 3 Milliarden Euro zu erreichen.

Ausblick für das Gesamtjahr 2023

Strategische Ziele für die Streaming-Dienste der RTL Group

Die Profitabilität wird bis 2026 erwartet.